Newsletter Nr. 18 – Jahresrückblick und Stand der Dinge

Seit unserem letzten Newsletter ist schon über ein Jahr vergangen und obwohl das Fahrwasser etwas ruhiger geworden ist, bleiben wir dran an unserer Schulgründung und berichten Dir gerne über die Arbeit des zurückliegenden Jahres in der Gründungsinitiative.

 

Haus Kolvenbach und die Bescheidungsklage
Das letzte Jahr war nicht ganz leicht für uns. Gerade hatten wir die Klageschrift formuliert, da kam von der Stadt Düsseldorf die Information, dass sie das Haus Kolvenbach nicht mehr für uns reservieren und nun öffentlich zum Verkauf ausschreiben. Ohne die Aussicht auf einen Kauf des von uns geplanten Schulhauses fehlt uns aber eine wesentliche Genehmigungsvoraussetzung.
Also haben wir auf städtischer Ebene alle uns bekannten Hebel in Bewegung gesetzt, um vielleicht einen anderen Weg gemeinsam mit der Stadt zu finden, aber leider ohne den gewünschten Erfolg. Nach weiteren Beratungen mit unserer Rechtsanwältin haben wir in einem nächsten Schritt Ende November eine Bescheidungsklage beim Verwaltungsgericht Düsseldorf eingereicht. Gelänge es uns Haus Kolvenbach vor der mündlichen Verhandlung zu erwerben, bestünde die Möglichkeit, aus der Bescheidungsklage eine Genehmigungsklage zu machen und damit einen Schritt weiter zu sein.

Um das zu ermöglichen sind wir aktiv auf der Suche nach Stiftungen und Menschen, die mit ihren Mitteln den Kauf von Haus Kolvenbach unterstützen, um so das Gelingen des Schulprojekts zu fördern. Mit allen in Frage kommenden Stiftungen haben wir gesprochen – bei zwei Stiftungen wird es einen weiteren Austausch geben. Auch auf betterplace werden wir im neuen Jahr mit neuen Bedarfen Geld für einen Hauskauf sammeln. Letztlich könnte uns natürlich auch ein anderes Haus helfen, das alle notwendigen Bedingungen für einen Schulbetrieb bietet.

Bitte erzähle Menschen von unserer Schulgründung, die uns finanziell unterstützen könnten und sag uns bitte auch Bescheid, wenn Du ein geeignetes Gebäude siehst oder von einem gehört hast!

 

Ein offener Brief
Anfang September hat sich unser Vereinsmitglied und die ehemals geplante Schulleiterin für die DSD, Monika Brosch, ihrem Herzen Luft gemacht und einen offenen Brief verfasst.
Diesen Brief, mit dessen Betrachtungen wir nicht nur sehr übereinstimmen, sondern der unserer Meinung nach auch durch die jahrzehntelange Erfahrung Monikas im öffentlichen Schulbetrieb eine besondere Beachtung verdient, haben wir an die Schulausschüsse der Stadt und des Landtags, aber auch an die Fraktionen und Bürgermeister der Stadt geschickt.
Du kannst den offen Brief hier auf unserer Homepage lesen.

 

Die DSD stellt sich vor
Im Juli diesen Jahres stellten wir unsere geplante Schule im Rahmen der Ringvorlesung „Disruptive Bildungsperspektiven“ der Universität Witten-Herdecke einem breiteren Publikum vor. Die Veranstalter wollten mit dieser Veranstaltungsreihe „Menschen zu Wort kommen lassen, die einen anderen, frischen und innovativen Blick auf die Frage nach guter Bildung haben“, mit dem Potenzial, „das aktuelle Bildungssystem nicht nur zu reformieren, sondern es vollständig zu ersetzen (Disruption).“
Mit der Vorstellung unseres Schulkonzepts konnten wir einen Beitrag dazu leisten, indem wir aufzeigten, wie selbstbestimmte Bildung ermöglicht werden kann.
Weitere Infos und die Aufzeichnungen aller Gäste findest Du unter:
https://disruptive-bildungsperspektiven.de/

Im Oktober fand ein Online-Treffen mit einer Gruppe von elf Studierenden der Universität Leipzig, im Rahmen des Projektes „Lernreise“ der Initiative Kreidestaub e.V. statt. Im Sinne der Projektidee stellten wir angehenden Lehrerinnen und Lehrern das Konzept der DSD vor und lieferten Impulse zur Ausgestaltung einer „guten“ Schule.

 

Ausblick
Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie wichtig die Balance zwischen Freiheit und Sicherheit ist und wie unterschiedlich unsere Bedürfnisse im Bezug darauf ausgeprägt sind.
Unsere geplante Schule würde auf ganz natürliche Weise einen Beitrag dazu leisten können, dass wir solche individuellen Unterschiede verstehen und würdigen lernen, um ein gemeinsames Vorangehen zu ermöglichen.
Wir wünschen für uns alle, dass wir angesichts der Widrigkeiten lieber Einigung statt Gleichförmigkeit suchen und auf diesem aufregenden Weg lernen, all das zu schützen, was unser Zusammenleben so lebenswert macht.
Auf diesem Weg der Wertschätzung liegt auch hoffentlich eine günstige Entwicklung unserer Schulgründung im kommenden Jahr mit der Genehmigung, bzw. einem positiven Bescheid in der Klage.
Drück uns die Daumen.

 

Wir wünschen Dir und Deiner Familie einen guten Start ins neue Jahr!

Herzliche Grüße

vom Team des Demokratische Schule Düsseldorf e.V.