Newsletter Nr. 17 – Ablehnung und Klage

Wir hoffen, es geht Dir gut.
Wir leben in einer bewegenden Zeit, in der wir mit der Demokratischen Schule Düsseldorf sicherlich einen wertvollen Beitrag leisten könnten, wie z.B. durch die Möglichkeiten des Lernens und Spielens im Aussenbereich und die Nutzung der Räume durch kleinere Gruppen und Einzelpersonen.
Aber unser Beitrag muss noch ein wenig warten.

 

Der Ablehnungsbescheid

Denn mittlerweile haben wir den Ablehnungsbescheid für unsere Genehmigung erhalten und wie wir schon im letzten Newsletter ankündigten, haben wir Anfang Oktober die Klage eingereicht, um dann das Verfahren auf gerichtlichem Wege weiterführen zu können.
In den nächsten Wochen und Monaten werden wir unsere Anwältin bei der Erstellung der Klageschrift unterstützen und hoffen den objektiven Blick und die offenen Ohren des Verwaltungsgerichts erreichen zu können, um selbstbestimmte Bildung in Düsseldorf und NRW endlich Wirklichkeit werden zu lassen.
 

Die DSD stellt sich vor

Am letzten Schultag vor den Herbstferien waren Monika und Elisabeth von unserer Gründungsinitiative eingeladen, in einem Aachener Gymnasium die „Demokratische Schule“ darzustellen.

In der Woche haben sich aller Schüler*innen der 10. Jahrgangsstufe (15 – 16 Jahre) in Gruppen organisiert und unterschiedliche Themenbereiche bearbeitet. Etwa 25 von ihnen – der Kurs, den wir besucht haben – haben sich dem großen Thema „Demokratie“ genähert. Anhand der aufgehängten Plakate konnte man erkennen, dass sie von den Ursprüngen der modernen Demokratien – USA und Frankreich – über ihre Prinzipien und ihre Zerbrechlichkeit vielfältige Aspekte beleuchtet haben.
Der letzte Tag war dem Thema: Demokratie in der Bildung gewidmet.
Morgens hatten sie schon den Film: Berlin Rebel High School gesehen.
Mit einer Besprechung über das Gesehene sind wir dann auch eingestiegen. Viele dortige Bildungsstrategien werden auch in der Demokratischen Schule umgesetzt. Was aber ein deutlicher Unterschied ist, liegt in der Begründung der Schulwahl.
Während alle Schüler*innen in Berlin die Rebel High School nach einer gescheiterten Schulkarriere in der Regelschule besuchen, gibt es viele Kinder und Eltern in Demokratischen Schulen, die sich aus positiven Gründen für dieses Bildungsangebot entscheiden. Sie sind für möglichst große Freiheit und Verantwortung, für kreatives Lernen und persönliche Themenwahl, für viel Miteinander und individuelle Persönlichkeitsentwicklung.
Bei der Besprechung der von uns gezeigten Filmsequenz über die Sudburry Valley School waren die Schüler*innen erstaunt über die große Freiheit, aber auch skeptisch ob man damit den heutigen Ansprüchen der Leistungsgesellschaft gerecht werden kann.
Die einstündige Diskussion mit den Jugendlichen war kurzweilig und intensiv. Sie schwankten immer wieder zwischen Faszination und Ungläubigkeit.
Dementsprechend haben sie unsere letzte Frage nach ihrer persönlichen Entscheidung, ob sie ihre Kinder später in einer solchen Schule anmelden würden, ambivalent beantwortet.
Die meisten würden wahrscheinlich für ihre Kinder die Demokratische Schule erst wählen, wenn die Kinder an der Regelschule gescheitert wären.
Mir wurde dabei noch einmal deutlich, wieviel Mut es braucht für einen realen Umgang mit echter Freiheit und Übernahme von Verantwortung für das eigene Leben, vor allem wenn man es in seiner eigenen Biografie bisher nicht erfahren hat.

Ein paar Tage danach trafen sich Justine und Elisabeth online mit Vertreter*innen der Initiative Kreidestaub, die an der Ruhr-Uni Bochum Lehramt im Masterstudiengang studieren. Auf einer Lernreise hatten sie bereits einige innovative Schulkonzepte kennengelernt, von denen sie sehr begeistert waren. Sie bedauerten sehr, dass unsere Schule noch nicht genehmigt wurde und waren sehr interessiert mehr über das Konzept einer Demokratischen Schule zu erfahren, das auf dem Konzept der Sudbury Valley School basiert.
Sie boten ihre Unterstüzung an und fragten uns, ob sie etwas tun könnten, damit der Genehmigungsprozess positiv beschieden würde. Wir baten sie, gemeinsam mit ihren Kommilitonen, den Wunsch nach schulischer Vielfalt in die Politik zu tragen.
 

Ausblick

Wir wissen nicht, was die nächste Zeit bringen wird, freuen uns aber immer über Austausch. Bitte melde Dich bei uns, wenn Du Fragen hast!

Wir wünschen Dir und Deiner Familie eine angenehme Adventszeit und einen guten Start ins neue Jahr.

Herzliche Grüße

vom Team des Demokratische Schule Düsseldorf e.V.