Lernen

„Das Gehirn kann nicht anders als lernen. Das macht ihm die allergrößte Freude.“ (Prof. Dr. Manfred Spitzer)

Lernen ist ein untrennbarer Teil unseres Lebens und Denkens. Gemäß der konstruktivistischen Lernauffassung, entwickelt jeder Mensch, indem er aufwächst, ein Modell von der Welt, dass er kontinuierlich verfeinert. Ein Kind entdeckt die Welt, stellt Regelmäßigkeiten fest und ordnet die Dinge in Kategorien. Für Dinge, die nicht in bestehende passen, bedarf es neuer Kategorien. Solche die sich nach neuen Erfahrungen als unzutreffend oder ungenau herausstellen müssen angepasst oder ersetzt werden. Jean Piaget nennt dies „Assimiliation“ und „Akkomodation“.
Kinder erweitern beständig ihr Modell von der Welt, indem sie neue Eindrücke, die sie erleben, in dieses einordnen. Zusätzlich suchen sie von sich aus gezielt nach neuen Erfahrungen, die ihnen die Erweiterung und Verfeinerung dieses Modells ermöglichen. Je nachdem, wo es in ihrem bestehenden Modell noch Unstimmigkeiten gibt, stellen sie Fragen und forschen nach. Auf diese Art lassen sich die Antworten, die sie finden, gut mit den bestehenden Vorstellungen von der Welt vernetzen.
Gehirnphysiologische Studien haben festgestellt, dass jeder wirkliche Erkenntnisgewinn im Körper das Belohnungssystem in Gang setzt und die Ausschüttung von Glückshormonen zur Folge hat. Sollte ein Mensch also nicht durch entmutigende Erfahrungen davon abgebracht werden, strebt er nach weiterem Lernen.

„Jeder Jeck is anders albern.“ (rheinisches Sprichwort)

Nach und nach verändern sich die Themengebiete in individueller Abfolge. Fragestellungen wie: „Wie funktioniert die Welt?“, „Was gibt es alles in der Welt?“, „Wie denken andere Menschen?“, „Wie kann ich mich ihnen verständlich mitteilen?“, „Was ist wichtig für mich?“, „Was bereitet mir Freude?“, „Welchen Beruf möchte ich erlernen?“ und noch viele andere, stellen sich für die verschiedenen Menschen in unterschiedlicher Reihenfolge und Intensität. Und auch die Art, wie jene mit diesen Fragen umgehen, differiert von Person zu Person. Jeder Mensch lernt anders, benutzt andere Wahrnehmungskanäle um sich etwas einzuprägen, hat andere Herangehensweisen Herausforderungen anzugehen und hat sein eigenes Tempo. Es ist wichtig, dass jede dieser Herangehensweisen respektiert wird und Unterstützung erfährt.

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