Summerhill gab mir die Zeit mich als Persönlichkeit in einer unterstützenden Gemeinschaft zu entwickeln und meinen eigenen Interessen zu folgen – ohne Restriktionen durch überflüssigen Unterricht. Ich sang in einer Band und reiste nach Athen um bei einem Festival aufzutreten. Ich machte Filme und half dabei, EUDEC aufzubauen.

Ich werde nicht versuchen, die überenthusiastische Geschmacklosigkeit meiner Gefühle über Summerhill zu verstecken … Ich war eine Schülerin im Alter von sieben bis siebzehn und meine Erinnerungen dort zu gewesen zu sein, schaffen einen nostalgisch glühenden Ball in meiner Brust, der zu explodieren droht, jedesmal, wenn ich an Summerhill denke. Ich hab keine Ahnung wo ich heute sein würde, wenn ich nicht dort gewesen wäre. Es half mir Selbstbewusstsein zu entwickeln und aufzuwachsen ohne zu sehr zu einer Idiotin zu werden. Ich will damit nicht sagen, dass ich nicht blöd bin – ist das nicht jeder? Aber ich fühle, dass ich die Menschen um mich herum akzeptiere und anderer Leute Meinungen bedenke.

Als ich in Summerhill anfing, konnte ich nicht einmal „Buh“ zu einer Gans gesagt. Irgendwie, bis zum Ende meiner Zeit dort, fühlte ich mich komfortabel und selbstbewusst genug meine Meinungen bei Meetings auszusprechen. Ich war eine Schul-Ombudsfrau, „Beddies Officer“ (die wohl die Durchsetzung der Nachtruhe als Aufgabe hatte – Anmerkung des Übersetzers) und Versammlungsleiterin. Ich organisierte Spendensammlungen für Amnesty International und arbeitete in der Lounge für die Schuljahresende-Parties. Ich hab noch viele andere Sachen gemacht – Filmemachen, Fotografie, Theaterspiel, Singen und einfach …. Zeug.

Summerhill erlaubte mir Möglichkeiten zu entdecken und gab mir das Gefühl, alles tun zu können. Das ist ein ziemlich großartiges Gefühl. Als ich Summerhill verließ und das College anfing, war das ein bisschen wie ein Kulturschock. Ich hatte irgendwie angenommen, dass das alles gut werden würde. Aber ich fand es ziemlich schwierig. Es waren nur ein paar Leute da, mit denen ich zusammenkam und ich fand es frustrierend, nicht in der Lage zu sein, meine Zeit selbst managen zu dürfen. Der Unterricht war wirklich schlecht organisiert und es verlangte von mir Geduld. Ich entwickelte mich wieder zurück zu der leisen und schüchternen Schülerin. In meinem zweiten Jahr freute ich mich alleine zu sein und arbeitete unabhängig an Projekten. Das College hab ich nicht oft besucht, aber ich habe die Arbeit gemacht, die „Lernziele“ erreicht und gute Noten bekommen. Obwohl der Tag, an dem das College schließlich zu Ende war, ein guter Tag war, bin ich wirklich glücklich darüber, dorthin gegangen zu sein. Es machte mich toleranter und unabhängiger in der großen weiten Welt außerhalb der Schule.

Bis jetzt ist meine Universitätserfahrung viel, viel besser. Der Kurs ist zu Hause in einem TV Studio in Norwich und wir haben einen Social Space, der mit den anderen zwei Jahrgängen des Kurses geteilt wird. Da ist ein Gemeinschaftsgefühl an dem Ort und ich kann aus ganzem Herzen sagen, dass ich es liebe. Heutzutage bin ich nicht so schüchtern. Ich kann Menschen, die ich nicht kenne, ansprechen und ich bin nicht versteinert, wenn ich eine Person an einem Schalter nach einem Zugticket frage. Natürlich ist das nicht alles Summerhill zu verdanken, aber es spielt eine große Rolle.

Summerhill gab mir die Zeit mich als Persönlichkeit in einer unterstützenden Gemeinschaft zu entwickeln und meinen eigenen Interessen zu folgen – ohne Restriktionen durch überflüssigen Unterricht. Ich sang in einer Band und reiste nach Athen um bei einem Festival aufzutreten. Ich machte Filme und half dabei, EUDEC aufzubauen.

Das Leben nach Summerhill war erstmal hart. Mein frühes Interesse an Fotografie und Film hat mich zu einem Abschluss im Filmemachen an der Universität meiner Wahl geführt. Man kann sagen: „Du kannst das Mädchen aus Summerhill rausnehmen, aber du kannst Summerhill nicht aus dem Mädchen rausnehmen.“
Danke Summerhill!